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Gemeinde Blankenheim (Druckversion)

Kapelle Hülchrath

Die Kapelle Hülchrath liegt auf einem Kalkhügel nordwestlich von Blankenheim am Ende eines im Zickzack heraufführenden Weges mit sieben “Fußfällen”. Der Flurname “Hülchrath” bezeichnet wohl eine Siedlung aus der Rodezeit (9.-11. Jahrhundert) und bedeutet “Rodung des Huldiko”. Die heutige Rokoko-Kapelle steht an der Stelle einer älteren Kapelle, die bereits 1671 neben den sieben “Fußfällen” Erwähnung findet. Graf Josef Franz Georg Ludwig von Manderscheid-Blankenheim ließ sie 1773-1780 anlässlich des Todes seiner dritten Frau erbauen. 1781 wurde die Kapelle auf den Titel des Heiligen Kreuzes geweiht. Die Kapelle hat den Grundriss eines Kreuzes, wobei die Runde Apsis (= Altarnische im Chor) nach Westen weist. Zur Kapelle führen vom Ort her sieben “Fußfälle”. Sie zeigen Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu. Früher war es Brauch, bei Sterbefällen oder bei schwerer Krankheit an den Fußfällen zu beten. Bis 1955 führte die Karfreitagsprozession die Fußfälle hinauf zur Kapelle.

Die stattliche Front wirkt durch reiche Gliederung in dunkelrotem Sandstein. Die Fenster und die mit einem Kreuz ausgestattete Wandnische über dem Portal sind in reichen, aber einfachen Rokokoformen gehalten. Im offenen Giebel befindet sich eine gusseiserne Wappenplatte mit dem Wappen des Erbauers, Graf Franz Josef Georg Ludwig. Ein schmiedeeisernes Glockengerüst ziert die Fassade. Im Inneren finden sich lebhaft dekorierte Wandflächen mit Halbpfeilern und geschwungenen Linien, an der flachen Decke ein Gitternetzwerk. Dessen Mitte ist stark betont durch ein vergoldetes Kreuz auf blauem Grund. Die drei Holzaltäre des 18. Jahrhunderts, geweiht den Blankenheimer Schutzpatronen Maria, Georg und Margarete, standen bis 1871 in der Pfarrkirche. Über dem Hauptaltar sieht man das Wappen des Grafen Johann Wilhelm und seiner Frau Ludovika Franziska (+1764). Die Empore zeigt sich mit geschwungener Brüstung und Stuck auf der Unterseite.

Kapelle Hülchrath

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