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Gemeinde Blankenheim (Druckversion)

Badeanlage

Badeanlage

Der Badetrakt des Blankenheimer Gutshofes wies alle notwendigen Räume für einen klassischen römischen Badebetrieb auf. Durch einen gut zwei Meter breiten Eingang gelangte man in einen quadratischen Vorraum, der wohl auch zum Umkleiden genutzt wurde. Hier schloss sich im Norden das halbkreisförmige Becken des Kaltbades (frigidarium) an, das mit einer Tiefe von 1,5 Metern damals ein vollständiges Untertauchen erlaubte. Durch eine schmale Tür kam man vom Vorraum in das sich westlich anschließende Warmbad (tepidarium) und dann in das mit zwei Wannen ausgestattete Heißbad (caldarium). Die Fußboden- und Wandheizung (hypocaustum) wurde über einen im Norden angebauten Heizraum (praefurnium) betrieben. Das Badewesen spielte im römischen Alltagsleben eine wichtige Rolle. Thermen befanden sich in Städten, Dörfern, Militärlagern und Raststationen entlang der Fernstraßen. Neben einem ausgeprägten Bedürfnis nach körperlicher Hygiene waren hier auch gesellschaftliche Aspekte von Bedeutung: In öffentlichen Bädern traf man sich zum Gespräch mit Freunden und Bekannten, schloss Geschäfte ab oder debattierte über Politik. Auch auf den größeren Gutshöfen wollte man auf den Luxus der Badekultur nicht verzichten. In zahlreichen villae rusticae gab es mehr oder weniger große und bisweilen reich ausgestattete Badeanlagen, die sich in separaten Gebäuden befinden konnten oder - wie hier in Blankenheim - Teil des Hauptgebäudes waren. So konnte der Besitzer auch bei schlechtem Wetter bequem ins Bad gelangen, ohne das Haus zu verlassen.

http://www.blankenheim.de//de/freizeit/kultur/roemer-archaeologie/roemervilla/badeanlage