In der freien Natur gibt es einige Latticharten, die aber nicht für Speisezwecke brauchbar sind. Darunter auch ein Giftlattich. Und bei mir im Garten entdecke ich, im Wildpflanzenstreifen für Insekten, den Stachellattich.
Verwendung
Eine der Latticharten hat es aber in einer sehr langen Entwicklungsgeschichte geschafft, eine heute häufig verwendete Speisepflanze zu werden. Das ist der Kopf- und Pflücksalat und weitere regionale Sorten. Dieser wird botanisch als Lactuca sativa bezeichnet. Wir kennen allgemein den Salat, wie er roh zubereitet auf den Tisch kommt. Aber ich kenne ihn auch seit meiner Kindheit als gekochtes Gemüse. Das ist das
Lattichgemüse.
Wer kennt es noch? Vielleicht eher die ältere Generation. Und zugegeben, es ist ein alter Sprachgebrauch, von Lattich zu sprechen, statt von Salat.
Unsere Mutter hat früher die Salatköpfe, die im Sommer schnell in die Höhe schossen, gekocht und als Gemüse mit Zwiebeln und etwas Speckwürfeln zubereitet. Manchmal kam der Salat auch einfach unter den Kartoffelbrei, etwas säuerlich mit ein paar Tropfen Essig abgeschmeckt.
Ich mag dieses Blattgemüse bis heute und mache es oft mit dem Guten Heinrich, dem „Dorfgänsefuß“ als Mischgemüse. Sie ergänzen sich im Geschmack und in der Beschaffenheit und der Gute Heinrich macht das Gemüse herzhafter.
Kinder, die sonst keinen Spinat mögen, essen dieses Gemüse manchmal lieber. Natürlich kann der Salat auch als Wok- oder Schmorgemüse gemacht werden. Wobei die rohen Blätter zuvor zerkleinert werden müssen. Ein gesundes, einfaches Gemüse und schnell zubereitet.
Früher kannte man noch nicht die vielen Pflücksalatsorten, die man heute kennt. Sie eignen sich aber besser zum Kochen und sind auch roh, als Salat zubereitet, schmackhafter.
Interessant sind die Inhaltsstoffe des weißen Saftes im Salat. Darüber berichtet das Internet. Manche Naturheilkundler empfehlen, abends keine Rohkost mehr zu essen. Das mag im Allgemeinen richtig sein. Doch mache ich gerne bei Salat, wegen der Inhaltsstoffe, eine Ausnahme. Das Gleiche gilt bei Feldsalat zum Abendessen. Denn Feldsalat ist ein Baldriangewächs. Ich meine, beide Pflanzenarten haben vorstellbar eine leichte schlaffördernde Wirkung.
Anbau und Pflege
Pflücksalat kann im Garten länger geerntet werden. Je nach Sorte wächst er dabei wie ein Bäumchen in die Höhe, wenn der oberste Schopf stehen bleibt. Bis Mitte August kann Pflücksalat noch ausgesät werden. Er ist einfach im Selbstanbau und in der Vermehrung. Man braucht nur eine kräftige Salatpflanze stehen zu lassen, um zur Blüte und Samenreife zu kommen.
Bis zu den Blütenknospen kann die Pflanze eine Höhe von über 1 Meter erreichen und muss gestützt werden. Sie blüht gelb und der Samen ist reif, wenn sich danach die weißen Haarschöpfchen an den Blütenköpfchen gut geöffnet haben. Der Samen kann dann entweder einzeln von den Köpfchen abgezupft werden oder der obere Teil der Pflanze wird mit dem Samenbusch kopfüber in eine große Papiertüte oder in ein Stoffsäckchen gesteckt, worin der Samen aufgefangen wird.
Das gibt eine Menge Samen, der für viele Jahre reicht, denn er ist lange keimfähig.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass selbst gewonnenes Saatgut bei vielen Gartenpflanzen wuchsfreudiger wirkt.
Im Frühjahr kann man Pflücksalat von selbst gezogenem Saatgut dann schon im Februar im Treibhaus und im März draußen aussäen.